Shalom-Salam: Wohin?
Ein jüdischer Junge liebt ein muslimisches Mädchen. Für die jeweiligen Familien ist das eine Katastrophe ähnlich einem Weltuntergangsszenario, denn Aischas sind dumm, feiern keinen Shabbat und bringen keine jüdischen Kinder zur Welt und Davids sind arrogant, nur auf ihren Vorteil aus und verachten den Islam. Die beiden jungen Menschen gehen aber das Wagnis ein, mit den familiären Überzeugungen zu brechen und sich für ihre Liebe zu entscheiden...
„Shalom – Salam: Wohin?“ ist ein Theaterstück mit Jugendlichen christlicher, jüdischer und muslimischer Prägung, professionellen Schauspielern und Musikern, die einen gemeinsamen Klangkörper entstehen lassen, der schon auf der sinnlichen Ebene die bereichernde Vielfalt erleben lässt. Das Stück wird durch Stellungnahmen und Positionierungen der Teilnehmer/innen bestimmt. Es reagiert jährlich auf die aktuelle Situation in Deutschland, thematisiert Antisemitismus und Antiislamismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft. Die Inszenierung mit den Jugendlichen will Aufklärung, Annäherung und gegenseitiges Verständnis fördern. Darüber hinaus spiegelt es sowohl die politische Situation im Allgemeinen als auch die Lage der Jugendlichen im Speziellen wider. Das Projekt bietet ihnen eine Gelegenheit, ihnen unbekannte Religionen kennen zu lernen, um Vorurteile abzubauen. Das Theaterstück öffnet ein Fenster, das einen Einblick in die verschiedenen Religionen und Kulturen ermöglicht. Unterschiede, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten können erkannt sowie Ängste und Vorurteile abgebaut werden.
Kabarett Größenwahn-Das verlorene Paradies
Dort, wo heute das Kranzler Eck ist, befand sich in den Zwanzigern eine andere Berliner „Institution“, eine Bühne, auf der Stars wie Marlene Dietrich, Margo Lion und Blandine Ebinger ihre ersten Erfolge gefeiert haben, die Musik von Friedrich Hollaender und Mischa Spoliansky zu erstem Ruhm gelangte. Die Inszenierung erzählt eine von vielen Geschichten dieser Blütezeit deutsch-jüdischer Kultur vor 1933.
Kurt Tucholsky – Kabarett!?
Kennen Sie Peter Panther, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel oder Kaspar Hauser? Hinter diesen Namen verbarg sich Tucholsky, der Autor von "Rheinsberg" und "Schloss Gripsholm", wenn er für die "Weltbühne" seine messerscharfen Satiren über die menschliche Natur im allgemeinen und die politischen Zustände in Deutschland im besonderen schrieb. Seine pointierten Gedankenblitze haben bis heute nichts von ihrer bissigen und komischen Aktualität eingebüßt.
Es liegt in der Luft... Mischa Spoliansky - der Komponist des Kurfürstendamms
Der jüdische Komponist und Pianist gehörte neben Friedrich Hollaender zu den prägenden musikalischen Köpfen der Berliner Kabarett- und Schlagerszene in den 1920er Jahren. Berühmt wurde er mit der Kabarett-Revue "Es liegt in der Luft", in der auch Marlene Dietrich mitwirkte. 1933 emigrierte Spoliansky nach London und kehrte erst 1977 für ein umjubeltes Konzert nach Berlin zurück. Der Musikhistoriker Dr. Jürgen Schebera lässt Leben und Werk erzählerisch lebendig werden, dazu erklingen live einige seiner schönsten Lieder, kombiniert mit fast vergessenen zeitgenössischen Tondokumenten
Der Operettenkönig Paul Abraham
Eine musikalische Reise durch sein Werk
Der ungarisch-jüdische Komponist Paul Abraham (1892-1960) brachte Mitte der 1920er Jahre in Budapest seine ersten Operetten auf die Bühne, deren musikalische Qualität aufhorchen ließ. 1930 wechselte er nach Berlin, wo er in der Folgezeit mit "Die Blume von Hawaii" und "Ball im Savoy" zum gefeierten "König" des Genres aufstieg. Seine parallel dazu entstehenden zündenden Schlager brachten zusätzliche Popularität. Auf den Triumph folgte nach Hitlers Machtantritt Tragik. Abraham kehrte zunächst nach Ungarn zurück und emigrierte 1940 via Paris und Kuba nach New York. Dort gelang ihm jedoch kein Neustart. 1946 an einem schweren Nervenleiden erkrankt, folgten zehn Jahre Aufenthalt in einer Klinik. 1956 siedelte er durch Initiative eines Freundeskreises nach Hamburg über, wo er 1960 starb. Dr. Jürgen Schebera lässt Leben und Werk Paul Abrahams lebendig werden. Dazu erklingen live einige seiner schönsten Lieder, kombiniert mit raren historischen Tondokumenten.
Winter Wonderland im DJT
Ein festliches Konzert mit spannenden, lustigen, kuriosen und traurigen Geschichten der jüdischen Komponisten
Was wäre Weihnachten in den USA und in Deutschland ohne „Let it Snow“ von Sammy Cahn, ohne „White Christmas“ von Irving Berlin, ohne „Rudolph The Red Nosed Reindeer“ von Johnny Marks? Nur halb so schön. Alle diese Songs wurden von Juden komponiert, die das Weihnachtsfest gar nicht feiern. Warum haben sie es dann getan? Weil sie es konnten, und weil die jüdischen Emigranten Teil sein wollten des amerikanischen Traums. Deshalb schrieben sie Lieder über die Vorfreude auf Weihnachten, weitgehend ohne Bezug zur christlichen Weihnachtsgeschichte. Die Songs waren und sind der Soundtrack für ein friedliches Weihnachtsfest voller Nächstenliebe, ohne den eigenen Glauben zu verleugnen.
Anna Moik-Stötzer: Heinrich Heine – ein Poet auf der Suche
Heinrich sucht die Liebe, Heine sucht den Weg. Unterstützt durch einige Ausschnitte aus seinen Memoiren soll die Auswahl aus dem reichen Schatz von Heines Poesie die Aufmerksamkeit auf den Menschen Heine lenken.